Aktuelle Situation in Nepal rund um den Tourismus – wir informieren Euch
Lest die neusten Entwicklungen in unserem brandneuen Beitrag vom Oktober 2021
Trekkingreisen sind Herbst 2021 wieder durchführbar. Wir berichten von unserer eigenen Trekkingtour nach Corona in der Annapurna Region.
Wir informierten Euch bereits, dass die Menschen in Nepal unter der sehr strengen Ausgangssperre zu leiden haben. Immer wieder hatte die Regierung seit Mitte März einen kompletten Lockdown in Nepal angeordnet.
Für die meisten Menschen in Nepal eine Situation mit der sich nicht leben lässt. Ein sehr großer Teil der Bevölgerung kann seinen Lebensunterhalt nicht verdienen. Nicht nur im Tourismus, sondern in allen Branchen.
Zuwendungen Seitens der nepalesischen Behörden sind sehr spärlich. Viele leben von einer Mahlzeit am Tag, meist finanziert von privaten und ausländischen Spenden.
So konnte es nicht weiter gehen!
In der Öffentlichkeit regte sich immer mehr Unverständnis bei der Bevölkerung. Junge Leute nutzen die sozialen Medien um sich untereinander zusammen zuschließen. – Genug ist genug – mit diesem und anderen Slogans demonstrierten sie friedlich in Kathmandu vor dem Präsidenten Palast.
- Transparenz für die ausgegeben Mittel in Kampf gegen Corona
- finanzielle Unterstützung der Bevölgerung
- bessere Quarantäne Einrichtungen auf den Dörfern und an den Grenzen
- mehr Tests sind Anliegen die die Menschen in Nepal jetzt von ihrer Regierung fordern.
Gezwungenermaßen musste die Regierung, die zuvor immer wieder versucht hat die strengen Regeln zu behalten, diese lockern.
Im Kathmandu Tal und Gebieten mit geringem Risiko werden die Märkte und Geschäfte wieder geöffnet. Privat Fahrzeuge, getrennt nach ungeraden und geraden Nummernschildern und Taxis dürfen wieder fahren. Hingegen dürfrn öffentliche Verkehrsmittel noch nicht fahren.
Schulen, Bäder, Fitness Clubs, heilige Tempel, große Einkaufszentren bleibt geschlossen. Grenzüberschreitender Verkehr, nationale und internationale Flüge sind weiterhin nicht möglich.
Um Kathmandu zu verlassen oder herein zu kommen benötigt man Sondergenehmigungen. Behörden werden langsam wieder geöffnet.
Das Immigration in Dili Bazar ist seit heute wieder bereit sich um Visa Fragen der gestrandeten Touristen zu kümmern.
Alles selbstverständlich unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnehmen, wie Mundschutzmasken benutzen und Abstand halten.
Aktuelle Situation in Nepal zu den Corona Maßnahmen
Momentan besteht:
- Stufenweise Lockerungen des Lockdown
- Ab 1. August sollen internationale Flüge wieder möglich sein
Aktuelle Zahlen am 29. Juli 2020
- 358344 Getestete
- 19273 Positiv Getestete
- 14021 Wieder Genesene
- 49 Tote
Flughafen in Kathmandu wurde für den Nepal Tourismus gerüstet
Die Umbauten am internationalen Flughafen Kathmandu sind fast abgeschlossen. Der Lockdown wurde genutzt den Kathmandu Airport auf Vordermann zu bringen und „Corona gerecht“ herzurichten.
Die Landebahn wurde um 300 Meter verlängert. Jetzt werden größere Jets in Kathmandu starten und landen können
Neue Parkbuchten für Flieger kamen dazu. Das wird den Zeitaufwand, der in den letzten Jahren vermehrt Warteschleifen über Kathmandu zum Standart werden lies, verringern.
Ein neuer Ankunftsbereich ist entstanden und überall auf dem Boden wurden Mindestabstände markiert. Das neu eröffnete Quarantäne Zentrum für ankommende Passagiere soll der Weiterverbreitung des Corona Virus in Nepal entgegen stehen.
Es wurde Zeit, denn der Airport platzte aus allen Nähten und vor allem war sehr vieles veraltet.
Wie läuft es derzeitig mit einer Visa Vergabe?
Aktuell gibt es für Nepal keine Visa. Weder ein Visa on Arrival bei Ankunft in Kathmandu, noch über die nepalesischen Botschaften. Jegliche touristische Tätigkeit findet in Nepal momentan nicht statt.
Visa die vom 1. Januar bis 30. März ausgestellt wurden sind ein Jahr ab Ausstellung gültig. Die neusten Informationen bekommt Ihr auch bei der nepalesischen Botschaft in Berlin.
Wird aktuell Tourismus in Nepal im Herbst 2020 möglich sein?
Ganz ehrlich? Wir wissen es leider nicht.
Niemand kann einschätzen, wann und wie normaler Tourismus in Nepal wieder möglich ist. Es wird darauf ankommen wie schnell sich der Corona Virus verbreitet und wie schwer es die Menschen trifft.
Die Regierung, die in der Vergangenheit immer wieder die kompletten Lockdowns verlängert hatte, wird sich nach den Zahlen richten. Die sind in der jüngsten Vergangenheit erheblich gestiegen. Wie die weitere Entwicklung sein wird weiß keiner.
Aktuell holte Nepal vermehrt Arbeitsmigranten aus den arabischen Ländern und Nepalesen die sich beim Ausbruch der Corona Pandemie im Ausland aufhielten zurück nach Hause.
Neben den vielen Nepali die aus Indien, wo sie arbeiten, zurück gekommen sind besteht dabei die größere Gefahr das Virus ins Land einzuschleppen, als es sich selbst im Land verteilt. Endlich ist man dabei Stationen einzurichten, wo die Rückkehrer sich in Quarantäne begeben können. Aber gerade an den grünen Grenzen ist es so viele ohne Kontrolle in Nepal eingereist und auf dem Weg in ihre Dörfer sind.
Einreisende am Airport Kathmandu müssen in häusliche Quarantäne. Sofern das nicht geht, ist man jetzt mit Hotels der Hauptstadt in „Verhandlung“, dass diese Räume zur Verfügung stellen.
Nepal ist extrem auf Touristen angewiesen. Mehr als 1,5 Million Nepalesen leben unmittelbar vom und mit dem Tourismus. Nachdem die Frühjahrs Saison nahezu komplett ausgefallen ist, wird es extrem schwierig, wenn die eigentlich größere Herbstsaison 2020 auch noch wegfällt. Das wird sehr vielen Menschen in Nepal zum Verhängnis werden.
Bijay und ich sind ein nepalesisch – deutsches Paar und leben in Kathmandu und Leipzig. Wir kennen die Branche und wissen vor allem um die Lebensumstände aller Nepalesen. Deshalb an dieser Stelle ein persönliches Wort:
Die meisten Nepalesen wissen was vom Tourismus abhängt, denn er ernährt Millionen Menschen in Nepal. Sie wissen ganz genau was auf sie zukommen könnte, sollte noch eine Saison wegbrechen. Nur haben sehr viele Menschen mehr Angst vor dem Corona Virus, als das sie sich zu großen Sorgen um die Zukunft machen. Wir stehen mit unserer nepalesischen Familie, Freunden und selbstverständlich unseren Mitarbeitern in Nepal im ständigen Kontakt. Sie sind nicht nur unsere Teams beim Trekking, sie sind auch ein Teil Familie und bestätigen uns immer wieder zweigeteilt zu sein. Zum Einen ist da die furchtbare Angst zu erkranken mit dem Wissen das in Nepal eine gute medizinische Versorgung nicht gewährt ist. Aber auch die Furcht nicht zu wissen was die Zukunft ohne Arbeit und Einkommen bringen soll.
Wie gehen wir als Agentur und persönlich mit der Situation um?
Was soll man sagen? Wie Millionen anderer Menschen in der Welt ist das eine Situation mit der sich nicht einfach umgehen lässt. Gerade wenn die eigene Lebensgrundlage der Tourismus ist.
Aktuell vermissen wir Beide extrem unser Leben in Nepal und die Arbeit im Tourismus. Natürlich steht unsere Agentur, die uns das Leben in zwei Welten ermöglicht, für uns im Mittelpunkt. Viele Jahre harte Arbeit und Entbehrungen könnten unseren Traum zerplatzen lassen. Wir lieben was wir tun und sind seit vielen Jahren mit tiefsten Herzen bei unserer Arbeit in Nepal. Aber die aktuelle Situation, mehr noch die Zukunft machen nicht nur unseren Mitarbeitern Angst.
Wir sind aber positiv denkend, denn die vergangene Zeit – gerade auch das Erdbeben 2015 – haben uns gezeigt, es gibt immer einen Weg. Sei er auch noch so minimal.
Unser Engagement ist selbstverständlich auch bei unseren Kunden, die eine Trekking Reise 2020 gebucht haben.
Mit allen Gäste die für die kommende Herbst Saison bei uns gebucht und angezahlt haben, stehen mit uns im Kontakt. Auch ihnen können wir leider nichts Genaues sagen. Es ist keine leichte Situation, denn auch sie möchten gern ihren Urlaub geplant wissen.
Um allen ihre Entscheidung was eine Tour im Herbst 2020 betrifft zu erleichtern, haben wir festgelegt das wir keine Storno Gebühren erheben werden. Die Anzahlungen werden wir zurückgeben. Oder, wer möchte diese zu verwenden, wenn die Reise auf später umgebucht wird.
Wie in unserem letzten Beitrag angesprochen, sind den meisten Menschen in Nepal die Einnahmen ersatzlos weggebrochen. Guides, Träger, Köche und viele mehr haben keine Möglichkeiten ohne Tourismus Geld zu verdienen. Noch schlimmer geht es den vielen Tagelöhnern in Kathmandu die auch vor Corona und dem Lockdown zu den Ärmsten gehörten. Hier geht es wirklich um das nackte Überleben.
Bijay und mir liegt am Herzen das es denen die zu uns gehören gut geht. Wir können nicht alle Nepalis retten, aber doch einem kleinen Teil aus privaten Mitteln helfen. Zusätzlich werden wir alle Einnahmen aus unserem Buch – Nepal die Berge und ich – nach Kathmandu weiterleiten.
Deshalb sind wir sehr glücklich über die vielen Zuwendungen an unsere Crews von unseren ehemaligen Gästen.
Dank an viele unserer ehemaligen Gäste
Sei es Bakhat, Krishna, Pemba, Bikram, Gyanu usw. Sie alle haben viele unserer Agentur Gäste durch Nepal geführt. Sie haben mit ihnen glückliche Momente geteilt, das nepalesische Leben gezeigt, die fantastische Natur näher gebracht und auch bei manch heftiger Trekking Ertappe zusammen gelitten.
Im Moment ist das alles nicht möglich. Deshalb sind wir glücklich das so viele ehemalige Gäste zu uns Kontakt suchen mit der Frage wie man die Jungs jetzt unterstützen kann. Einen lieben herzlichen Dank im Namen aller Mitglieder von Nepal Himalaya Reisen.
Das an uns gesendene Geld überweisen wir nach Nepal. Gebühren übernehmen wir. Mane Shrestha, unser Mann vor Ort, ist für die Verteilung zuständig.
Wer gern etwas dazu beitragen möchte das die Leute in Nepal etwas weniger Angst vor der Zukunft haben, der kann sich gern bei uns melden. Eine Spendenquittung können wir nicht ausstellen. Aber wir senden die Überweisung schnellstens nach Nepal.
Kommentare
Holger Wende
Ihr Lieben; habt großen herzlichen Dank für eure aktuellen und liebevollen Informationen und auch die zarten Hoffnungsschimmer.
Was euch auch schon vor Corona liebenswert gemacht hat, war die absolute nahe, zuverlässige Betreuung.
Und auch in dieser schweren ungewohnten Zeit, zeichnet ihr euch besonders aus; mit etwas, wonach wir uns gerade jetzt sehnen: Echte Solidarität!
Bei euren Zeilen -ich darf zitieren- „…Sie sind nicht nur unsere Teams beim Trekking, sie sind auch ein Teil Familie“ rollten mir die Tränen die Wangen herab.
Genau deshalb haben wir uns – und werden es wieder- bei euch so gut aufgehoben gefühlt. Ganz herzlichen Dank, dass ihr euch so liebevoll um die Familie, die uns so herzlich aufgenommen haben, kümmert.
Ihr seid wirklich was besonderes!
Ihr sprecht mit dem Herzen.
Liebe Grüße an eure Familie, haltet durch, euer Holger und Elia.
Ines Oßwald Rai
Lieber Holger und Elia,
vielen Dank für Eure Zeilen. Ja wir hoffen alle das sich die Situation bessert und es voran geht. Auch wenn sicher im kommenden Herbst einen großer Ansturm nach Nepal kommen wird, dann doch sicher vielleicht ein wenig. Zugegeben nur mit „Hilfe“ der Regierung die rechtzeitig ein klares Signal gibt wie verfahren werden soll.
Euch auch einen großen Dank, denn wir wissen sehr gut über Eure Unterstützung. Lasst uns alle hoffen auf eine baldige Besserung und Zukunft.
Viele liebe Grüße Bijay und Ines